Samstag, 30. Mai 2015

IPSEC - Internal Affairs - Verteidigungsbereitschaftszustand

IPSEC erhöht die Sicherheitsstufe für alle Aktivitäten in Systemen des Amarr Empire. Wir fordern unsere Piloten auf, Auffälligkeiten im Raumverkehr, insbesondere Aktivitäten der Drifter, aber auch Flottenkonzentrationen oder verstärkte Patrouillen von Navy-Kräften der Amarr umgehend auf verschlüsseltem Kanal an das Hauptquartier zu melden. Wir erteilen keine Freigabe, in die Konflikte zu intervenieren solange wir uns keinen näheren Aufschluss über die derzeitigen Entwicklungen verschaffen konnten. Unmittelbar notwendig werdende Verteidigungsmaßnahmen gegenüber dem Eigentum der IPSEC sind von dieser Direktive ausgenommen. Oberste Priorität besitzt jedoch der Rückzug aus aufgezwungenen Kampfhandlungen.

Vor zwölf Stunden erreichte uns über den Scope News-Kanal folgende Einspielung:


IPSEC steht derzeit in Verhandlungen mit Amarr Empire, eigene Kräfte im Rahmen möglicher Angriffe auf das Empire abzustellen. Im Gegenzug erwartet IPSEC seitens Amarr Empire eine Sicherheitsgarantie für alle Stationen der Corporation und freien Zugang zu geschützten Rückzugszonen des Empire. Die Verhandlungen hierüber sind noch nicht abgeschlossen. Bis auf weiteres gilt daher für alle Abteilungen der Corporation der Verteidigungsbereitschaftszustand.  

Freitag, 29. Mai 2015

Prolog #4 - Aufbruch  
Region Essence, Konstellation Crux, Sternensystem Couster, Gallente Empire

Die Nachricht muss Albaster noch immer verdauen. Nach Domain also, mitten im Imperium der Amarr. Grundsätzlich hat Albaster nichts gegen die Amarr, doch ihre fanatische Oberschicht behagt ihm einfach nicht. Im Gegensatz zu seiner weltoffenen und toleranten Heimatregion, ist der extreme Glauben des Volkes oft Grund eskalierender Auseinandersetzungen mit den anderen großen Nationen gewesen. Die Amarr halten sich doch tatsächlich für die Krönung der Schöpfung in New Eden. Er erinnert sich an dem Überfall auf einer Minenkolonie der Gallente, als Söldner grausame Taten verübten. Albaster hatte damals Glück gehabt, indem er und einige weitere Bergleute in den versteckten Sicherheitsräumen Schutz fanden. Später stellte sich dann heraus, dass eine rivalisierende Corporation der Amarr hinter diesem Zwischenfall stand, deren Struktur ähnlich wie ein besessener Kult aufgebaut und geführt wurde.

Albaster bittet seiner Heimatstation Couster II, der Federal Navy Academy um Andockerlaubnis, um seine persönlichen Habseligkeiten abzuholen. Der Kapselpilot wollte das neue Hauptquartier der Corporation möglichst schnell erreichen, um sich eines der besseren Appartements zu sichern und außerdem duldet die Konzernführung keine Verzögerungen in hochpriorisierten Projekten.

Noch am selben Tag startet Albaster seine Reise in die weit entfernte Domain-Region. Für diesen längeren Raumflug entschied er sich für die Velator, einem relativ schnellen, wendigen und vor allem billigen Schiff. Er wird einige niedrige Sicherheitssysteme durchqueren, da kann die Schnelligkeit einer Fregatte von hohem Vorteil sein. Dennoch fliegt er überwiegend auf Autopilot. Besteht keine unmittelbare Gefahr durch die verschiedenen Himmelskörper wie Asteroiden und potentiellen feindlichen Piloten und Piratenfraktionen, befindet Albaster sich außerhalb der Pilotenkapsel. Er möchte sich so viel Menschlichkeit wie möglich bewahren. Sollte er denoch abgeschossen werden, wachte er eben in seinem Klon auf. Der Verlust eines von IPSEC finanziertem Schiffes hält sich in Grenzen, zumindest für Albaster. Wie immer würde er seinen Vorgesetzten eine prachtvoll ausgeschmückte Erklärung auftischen. Gedankenverloren lächelt er dabei. Sein authentisches Charisma macht ihm überaus interessant gegenüber anderen Menschen, besonders bei Frauen.

Noch in Gedanken versunken, entfernt er sich dem Couster-System und nimmt Kurs auf Domain. Plötzlich und unerwartet meldet sich sein Datenpad mit einem warnenden Signal. Albaster wundert sich, IPSEC hat soeben eine neue Kriegserklärung bekommen...

Mittwoch, 20. Mai 2015

IPSEC - Internal Affairs - Dienstanweisung und Memorandum

Rundherumdurchsage an alle Piloten der IPSEC: Aktion Schabrackentapir gilt hiermit als beendet. Sämtliche diesbezüglichen Vorsichtsmaßnahmen, Freiheiten und karitativen Handlungen sind mit sofortiger Wirkung einzustellen.

Durch gekonntes Anwenden der Schlammgrubendirektive 0815 konnten wir den Feind durch kampflose Monotonie restlos aufreiben. Wie es schon die kleine Handfibel für angehende Kapselpiloten ausführt: Der Pilot muss sich zwischen den Systemen bewegen wie ein Fisch im Wasser. Einen GSC haben wir dennoch gemietet, für den Fall der Fälle. Das Direktorium gab sich sehr zufrieden mit der erfolgreichen Umsetzung ehdem noch praxisferner Verlautbarungen. Unsichtbar wie der Panther in der Nacht wird die Stunde des Schabrackentapirs dann schlagen, wenn und wo man ihn nicht erwartet. Zumindest wenn wir künftig auch die Piloten des Feindes noch lokalisieren können, denn bei der diesbezüglichen Recherche nach Zielobjekten überkam das hierfür abgestellte Personal eine krampfartige Langeweile, so dass die weitere Suche nach der feindlichen Flotte erfolglos eingestellt werden musste. Von den unzähligen Sprüngen zwischen unserer Angriffsflotte, derzeit wegen Besuch eines Außenpostens nur aus einem Zerstörer der Klasse Pelikan bestehend, und den Stützpunkten des Feindes gar nicht erst anzufangen.

Dennoch konnten wir aus den Erfahrungen der vergangenen Woche lernen: Krieg bedeutet Arbeit, das scheint die erste Lektion, die wir aus diesem Krieg lernen können. Kriegsvermeidung hingegen bedeutet keine Arbeit, ist dem Krieg also vorzuziehen, wenn der Feind nicht zufälligerweise greifbar und unterlegen ist. Zweite Lektion, ein Schrabrackentapir ist kein Trüffelschwein. Nicht ernstzunehmende Gegner sind schwer zu lokalisieren. Das lässt sich in beide Richtungen denken und führt uns wieder zu Lektion eins, dass Krieg Arbeit macht und daher aus Sicht des kämpferischen Schabrackentapirs eher heimlich und verdeckt erfolgen sollte: Plötzlich und aus dem Nichts stürzt sich der Tapir auf seine Beute, die bestenfalls wehrlos und starr vor Furcht oder anderer Umstände wegen (Trunkenheit, Erschöpfungszustände) ist. Die IPSEC wird sich auf Strategien dieser kunstvollen Art spezialisieren, solange unsere Ressourcen an Personal und Material zu nicht viel mehr taugen.


Before I refuse to take your questions, I have an opening statement.
Ronald Reagan

Dienstag, 12. Mai 2015

IPSEC - Internal Affairs - Dienstanweisung

Eine Kapselidiotenallianz, deren Name mir schon wieder entfallen ist, hat der IPSEC den Krieg erklärt. Wir waren gerührt, dass uns Aufmerksamkeit zuteil wird. Das Direktorium war so frei das eingereichte Paperwork an unsere Außenstelle in Rovaniemi weiterzuleiten. Vielleicht können die Kollegen durch tiefenhermeneutische Analyse paläontologische Rückschlüsse auf unsere Vorfahren damit erzielen. Unsere besten Wünsche begleiten sie. Sollten dieser sonnigen Tage schwere Schiffe in Aktion treten, weisen wir hiermit an, im gegenseitigen Geleit zu fliegen. Billiger Plunder darf und soll im Sinne der kostenlosen Entsorgung von Ballast und der dankenswerten Entschlackung der Hangars durch alle Sektoren geflogen werden. Da wir in Rücksicht auf unseren "Gegner" nicht nur von einem geistigen, sondern auch von einem wirtschaftlichen Notstand ausgehen, empfehlen wir unseren Piloten bei Entsorgung unserer Schiffe noch eine karitative Gebühr der guten Tat zu überweisen.


Don't know much about history. Don't know much about strategy.
Don't know much about the pilot's look. Don't know much about the ship I took.
What a wonderful prank this will be...

Donnerstag, 30. April 2015

Prolog #3 - Schmerzen
Region Essence, Konstellation Crux, Sternensystem Algogille, Gallente Empire

Die Alarmsignale der Bordsysteme schlagen jetzt vermehrt und immer bedrohlicher an und verstärken die Panikgefühle des Piloten noch zusätzlich. Aus dem Augenwinkel erhascht er eine weitere hochgefährliche Drohne, die sich seinem Schiff schnell annährt und Sekunden später unter Beschuss nimmt. Das Schiff schwankt. Der Pilot schnappt nach Luft, als die letzten Schildeinheiten dabei zerstört werden, der Beschuss der Drohnen wird das Schiff in wenigen Augenblicken vernichten. Wenige Augenblicke verbleiben den Piloten noch zum Leben, seine Erinnerungen rasen innerlich durch seine letzten Gedanken, sie gehören seiner Familie, seinen Kindern. Er weiß, er wird sie nie wieder sehen. Er hätte sich dieser Organisation niemals anschließen dürfen. Tränen stoßen aus seinen Augen, die er jetzt fest zusammendrückt. Nur kurz verspürt er die totbringenden Schmerzen, als sein Schiff explodiert und damit seinen Körper auseinander reißt...

...Albaster Nashals Augen blinzeln, als auch das letzte Piratenschiff von seinen Drohnen zerstört wurde. Ein Anblick, den er sich immer mit Faszination und Abscheu gleichermaßen hingab. Die Explosion ist schnell erstickt, doch Albaster kann keine Kapsel ausfindig machen. Es sind also normale Menschen gewesen, keine unsterblichen Kapselpiloten wie er einer ist. Albaster weiß von der Hoffnungslosigkeit dieser armen Seelen, die nicht wissen wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Oft bleibt dann nur der letzte Ausweg, Pirat so werden. Oder auf den Kriegsschauplätzen New Edens als Soldat den Tod zu finden. Albaster berührt seine Stirn, die Kopfschmerzen sind manchmal unerträglich, aber er nutzt keine Drogen, um sie zu lindern. Er versucht seine melancholischen Gedanken abzuwerfen und sich auf seine Aufgaben als Pilot zu konzentrieren, die eigentlich seine volle Aufmerksamkeit erfordern sollten.

Wieder signalisiert der Bordcomputer eine Meldung des Vorstands der IPSEC. Erst wollte er sie, wie gewöhnlich, ignorieren, doch ein plötzliches Gefühl der Dringlichkeit veranlasst ihn dann doch, auf das Datenpad zu schauen. Albasters rechte Augenbraue erhebt sich, als er die hohe Wichtigkeit des Schreibens wahrnimmt. Solche Eilmeldungen sollen eigentlich direkt in das Gehirn der Mitarbeiter eingespeist und erst dort entschlüsselt zugänglich gemacht werden, doch mit entsprechenden Hackingkünsten umgeht Albaster diese Dienstanweisung bewusst und ohne schlechtes Gewissen. IPSEC hat also ein neues Hauptquartier gefunden...

Sonntag, 19. April 2015


IPSEC - Internal Affairs - Dienstanweisung

Alle Piloten der IPSEC haben über kodierte Datenübertragung die astronomischen Koordinaten für die logistische Unternehmung LOG0001HQ erhalten. Den entsprechenden Weisungsangaben ist innerhalb eines Zeitraums von 72 Stunden Folge zu leisten. Sichere Systeme sind zu bevorzugen. Vorkehrungen für die Systeme Niarja und Uedama werden angeraten, Geleitschutz empfohlen. Für den Transport hochwertigen Corporation-Eigentums erteilen wir Verweis auf spezialisierte Transportunternehmen, entsprechende Partner haben wir in den Ausführungshinweisen hinterlegt. Der Transport auf eigenes Risiko ist untersagt.

The first rule is not to lose.  
The second rule is not to forget the first rule. 
Warren Buffett

Dienstag, 14. April 2015

IPSEC - Internal bulletin - Take-off IPSEC

IPSEC musste erste Verluste veranschlagen. Aufgrund menschlichen Versagens, ein nicht näher genannter Mitarbeiter ließ sich zu billigen Vergnügungen verleiten, kollidierte eines unserer Schiffe mit einer Scout-Drone. Das Mitarbeiterkonto wurde umgehend belastet. IPSEC kann sich in der Take-off-Phase keinen unternehmerischen Leichtsinn und damit einhergehende Einnahmeausfälle leisten. Noch taugen unsere Aktien zu wenig mehr als den in der Direktoriumssitzung gefalteten Papierfliegern.

Ein während unserer ersten Leitungssitzung eingereichter Antrag auf Einrichtung einer Sektion Marketing sowie Rekrutierung einer dafür ausgebildeten Fachkraft wurde abgelehnt. Wir haben nicht einmal ein Hauptquartier angemietet und schon werden die Büroräume verteilt? Auch über die Lokalität des HQ gibt es unter den Angestellten illustre Phantasien: On the bright side of planetary life, fesch eingerichteten Räumlichkeiten auf einer Station mit Anbindung an die bessere Gesellschaft. Unter diesem Konfetti wurden Kostenvoranschläge eingereicht. Der allerbeste von einem vermutlich raumreisekranken Mitarbeiter belief sich auf 15 Mio. ISK für die Einrichtung eines Bürobetriebs auf Clellinon.

Bergbau gibt, außer der Konfettiproduktion, die derzeitige Haupteinnahmequelle der IPSEC ab. Durch die Anschaffung einer gebrauchten Procurer konnten wir die Erträge in diesem Einnahmefeld um 100% gegenüber der Venture steigern. Erste Kontakte zu finanzstarken und wirtschaftlich erfolgreichen Mining-Corps werfen ein strahlendes Licht auf künftige Umsätze in diesem Bereich. Mitarbeiter, die sich hier noch nicht hervortun konnten, seien an dieser Stelle daher aufgefordert sich mit dem Mining-Laser vertraut zu machen. Anschalten, Ausschalten, Hin- und Rückflug, eine machbare Aufgabe.

Wir brauchen diese Einnahmen, denn dass eine durchs All mäandernde Drone eines unserer Schiffe in Partikel zerstäubt wirft kein gutes Licht auf die Corp. Positive Nachrichten aber aus dem Bereich Planung und Entwicklung. IPSEC investierte in die Anmietung einer Produktionsstraße in einem Montagezentrum auf Clellinon und gab mehrere Fregatten in Auftrag. Der Sicherheitsstatus des Unternehmens wird durch diese Investitionen aufgewertet. Künftig werden wir kleine Transporte selbst absichern und erste Erkundungsmissionen in den Niedrigsicherheitsraum fliegen können.

Nobody ever asks who was the seventh person on the Moon. 
The only thing they know is who's number one and who's number two. 
Does anybody know who the last man was?
Buzz Aldrin